home

INDIEN – Fotografien und Skulpturen von Wolfgang Laib, Richard Long und Gregor Schneider

18. Januar – 9. März 2013

Wir freuen uns, die Ausstellung „Indien – Fotografien und Skulpturen von Wolfgang Laib, Richard Long und Gregor Schneider“ im Rahmen des Düsseldorf Photo Weekend anzukündigen.

Alle drei Künstler arbeiten in erster Linie mit Skulptur. Doch während Richard Long und Gregor Schneider die Fotografie nutzen, um ihren zum Teil temporären Projekten Dauer zu verleihen, fotografiert Wolfgang Laib religiöse und architektonische Traditionen Indiens, die ebenso wie die Natur, Ausgangspunkt für sein künstlerisches Schaffen sind. Aus ihnen heraus sucht er die Motive für seine Kunst. Laibs ausgewählte Stoffe sind Blütenstaub, Milch, Bienenwachs, Marmor, Granit, vergoldetes Messing, Reis und Siegellack. Aus jeder Materialwahl entspringt eine Werkfamilie, die sich bis heute stetig entfaltet: 1975 entstehen die ersten Milchsteine, 1977 sammelt Wolfgang Laib den ersten Blütenstaub, 1983 arbeitet er erstmals mit Reis und 1987 mit Bienenwachs. Seit 1984 entstehen Wolfgang Laibs „Treppen“, „Schiffe“ und „Reishäuser“ aus Marmor, Granit, Holz oder Wachs, die sich in ihrem extrem reduzierten Charakter auf die traditionellen Formen von gestuften Tempeln, Schiffen und Häusern beziehen. Als Symbole des Übergangs oder Unterkünfte des Körpers im Leben wie im Tod erinnern seine Skulpturen an indische Grabbauten, Kultstätten und Altäre.
Das MoMA in New York zeigt ab dem 22. Januar 2013 Laibs größte Blütenstaubfläche.

Richard Longs Arbeit „Paths“ war in voller Größe in der Ausstellung „Dialog: Richard Long – Jivya Soma Mashe“ im museum kunst palast in Düsseldorf 2003 zu sehen. Long besuchte Jivja Soma Mashe vor der gemeinsamen Ausstellung in seinem indischen Dorf. Aus Respekt vor dem indischen Stammeskünstler wollte Long nur etwas Unaufdringliches in dessen Landschaft einbringen. So schuf er während seines Besuchs unter Verwendung minimaler Mittel eine Reihe vergänglicher, mit der Umgebung korrespondierender Arbeiten. Beispielsweise zog er über bereits bestehende Wege mit einem traditionellen indischen Besen Linien, schuf einen Halbkreis aus Asche und streute farbiges Kurkuma und Chilipulver in den Fluss.

Gregor Schneider wurde im letzten Jahr vom Goethe-Institut/Max Mueller Bhavan und des Ekdalia Evergreen Club Kolkata nach Indien eingeladen. Als integraler Bestandteil der Durga Puja-Feierlichkeiten, des größten Hindu-Festes überhaupt, entstand aus Bambus, Lehm und Kokosseilen Schneiders „It’s all Rheydt, Kolkata“: eine typisch deutsche Strasse, die sich vertikal in der Mitte von Kolkata’s Ekdalia Road 30 Meter in die Höhe aufrichtet. Als Vorlage diente die Unterheydener Strasse in Mönchengladbach, Rheydt und der Keller von „Haus u r“. Während der Feierlichkeiten werden Figuren der Göttin Durga als Opfergaben in so genannten Pandals aufgestellt. Auch Gregor Schneiders Strasse diente als solches Pandal für die Götterskulpturen. Zum Ende der Feierlichkeiten werden die Figuren üblicherweise im Ganges-Nebenfluss Ugli versenkt. Die Ausstellung hier zeigt sowohl dokumentarisches Fotomaterial, das während der 10-tägigen Feierlichkeiten entstanden ist, sowie die von Gregor Schneider nachträglich aus dem Fluss geborgenen Skulpturen.

previous photo next photo

(press release) FOTOGRAFIEN UND SKULPTUREN VON WOLFGANG LAIB, RICHARD LONG UND GREGOR SCHNEIDER

Konrad Fischer Galerie, Düsseldorf, Germany 18.01.2013-09.03.2013